Stanisław Loza
Stanisław Loza
Als 20jähriger wurde der Landwirt Stanisław Loza 1940 zur Zwangsarbeit ins Reich verschleppt. Nach dem Krieg war er als Displaced Person (DP) blieb er nur kurz in Deutschland, bevor er in seine polnische Heimat zurückkehrte. Im Januar 1989 wendete er sich an die deutschen Behörden, um eine Bescheinigung für seine Zeit im Deutschen Reich zu beantragen.
Stanisław Loza wurde am 30. Mai 1920 in Dylągówka in der Woiwodschaft Podkarpackie (Subkarpaten) als Sohn von Antoni und Agnieszka geboren. Im April 1940 wurde er zusammen mit seiner älteren Schwester zur Zwangsarbeit ins Deutsche Reich verschleppt. Dort wurden die Geschwister getrennt. Stanisław musste zunächst bei einem Landwirt in Klein-Rohrheim am Rhein arbeiten, dann kam er zur Zwangsarbeit zum Forstamt Gernsheim.
Stanisław Loza überlebte den Zweiten Weltkrieg und wurde nach Kriegsende als Displaced Person mit anderen ehemaligen Zwangsarbeiter:innen, Kriegsgefangenen und KZ-Häftlingen in verschiedenen DP-Camps untergebracht. Von Gernsheim in Hessen, wo er zuletzt Zwangsarbeit geleistet hatte, wurde er am 13. Januar 1946 ins Displaced Persons Camp nach Gernlinden im Kreis Fürstenfeldbruck in Oberbayern geschickt, von dort aus vier Monate später am 24. Mai 1946 ins nahegelegene Lager Fürstenfeldbruck. Die Verlegung von Displaced Persons in verschiedene Camps in den westlichen Besatzungszonen bis in die 1950er Jahre hinein war eher die Regel, als die Ausnahme.
Noch im Herbst 1946 kehrte Stanisław Loza in seine Heimat nach Polen zurück. Im Jahr 1989 wandte sich der damals 69jährige an den Internationalen Suchdienst (International Tracing Service, ITS) in Bad Arolsen, um den polnischen Behörden Dokumente zu seiner Zwangsarbeit im Deutschen Reich vorlegen zu können.