SPURLOS VERSCHWUNDEN?

Auf der Suche nach polnischen Lebenszeichen aus dem Zweiten Weltkrieg

Herzlich Willkommen auf dem Lebenszeichen-Portal: Folgen Sie der Spur!

Ein Projekt des Deutschen Polen-Instituts

Ausstellungseröffnung

Folgen Sie der Spur - nach Bad Kreuznach. Unsere Wanderausstellung kommt ab dem 24. September 2025 ins Haus der Stadtgeschichte.

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Rückblick auf die Ausstellung im Hessischen Staatsarchiv in Darmstadt

Digitaler Rundang durch alle "Lebenszeichen", die im Juli und August 2025 in Darmstadt gezeigt wurden

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„Nach dem Krieg waren sie dann einfach verschwunden.“

So enden viele Geschichten, wie sie in Familien, Betrieben, Dörfern und Städten erzählt wurden – oder erzählt werden könnten. Der Satz ist mit einem leisen Zweifel hinterlegt, mit Unsicherheit, mit Fragen an die Vergangenheit. Er wird aus einer großen, nicht nur zeitlichen Distanz ausgesprochen.

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Titel Ort Themen

Von der Zwangsarbeit auf die Kranken- und Entbindungsstation

Alzey, Rheinland-Pfalz

Ab 1941 wurden 550 Patient:innen mit körperlichen oder geistigen Behinderungen aus der Landes-Heil- und Pflegeanstalt Alzey in die Tötungsanstalt Hadamar gebracht und ermordet. Danach wurde die Einrichtung in eine Krankenstation für „Fremdarbeiter“ und ab 1943 auch in eine Entbindungsstation für „Ostarbeiterinnen“ -umgewandelt. Mindestens 70 Menschen überlebten diesen Ort nicht.

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Von Oranienburg an die Nahe: ein Mahnmal für die Opfer aus dem KZ Sachsenhausen

Bad Kreuznach, Rheinland-Pfalz

Auf dem Hauptfriedhof in Bad Kreuznach steht seit 1954 ein Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus. Hier liegen 28 namentlich identifizierte KZ-Häftlinge und zehn weitere unbekannte Opfer begraben.

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Die Erinnerung an Aline Söther und Myrtek Stanowicz

Beckingen, Saarland

Im September 2015 wurde in Beckingen ein Platz nach Aline Söther benannt. Eine Gedenktafel erinnert an das Schicksal der jungen Frau, die ins Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück deportiert wurde, weil sie mit dem Zwangsarbeiter Myrtek Stanowicz aus Polen eine intime Beziehung eingegangen war. Beide bezahlten den „verbotenen Umgang“ mit ihrem Leben.

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Ein KZ-Außenlager in zwei Dörfern: Bruttig und Treis

Cochem, Rheinland-Pfalz

Das KZ-Außenlager in Cochem (damals: Kochem) an der Mosel existierte von März bis September 1944. Dort mussten insgesamt mindestens 2.400 Menschen unter schwersten Bedingungen für die Rüstungsindustrie arbeiten.

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Donsieders: Gräber polnischer Staatsangehöriger

Donsieders, Rheinland-Pfalz

In der Region um die Ortsgemeinde Donsieders in der Südwestpfalz starben während des Zweiten Weltkriegs insgesamt 504 Zwangsarbeiter:innen, meist in Zusammenhang mit den Lager "Biebermühle". Sie wurden auf dem von der Gemeinde Donsieders eigens für sie angelegten Friedhof beerdigt.

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Zwangsarbeit für Justizhäftlinge im „Polenlager“

Eich, Rheinland-Pfalz

Im rheinhessischen Eich bei Worms mussten Hunderte polnischer Häftlinge Schwerstarbeit leisten. Heute gibt es in der Gemeinde keine sichtbaren Spuren, die an das „Polenlager“ erinnern.

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Lückenhafte Erinnerung an den „verbotenen Umgang“

Gau-Bischofsheim, Rheinland-Pfalz

In Gau-Bischofsheim bei Mainz erwähnt eine Informationstafel am alten Rathaus polnische Zwangsarbeiter. An Einzelschicksale, wie die von Stanisław Tabor und Philipine Becker, die für den ihnen zur Last gelegten „verbotenen Umgang“ ins Konzentrationslager kamen, wird im öffentlichen Raum nicht erinnert.

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Westeuropäische Résistance und „E-Polen“

Hinzert, Rheinland-Pfalz

Das bei Hermeskeil im Hunsrück gelegene Lager Hinzert erfüllte im nationalsozialistischen Lagersystem mehrere Funktionen.
Unter anderem wurden hier viele Polen gefangen gehalten, um einem „Wiedereindeutschungsverfahren“ unterzogen zu werden.

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Die sogenannte „Eindeutschung“ von Polen

Hinzert, Rheinland-Pfalz

Im Juli 1941 wurde durch den Reichsführer-SS, Heinrich Himmler, die Bestrafung von polnischen Zwangsarbeitskräften bei vermeintlichen intimen Kontakten zu Deutschen geändert. Es sollte nun zuerst eine „rassische Beurteilung“ erfolgen.

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Ermordet und in den Suizid getrieben – Das Ende einer Liebe im pfälzischen Kerzenheim

Kerzenheim, Rheinland-Pfalz

Der polnische Kriegsgefangene Leon Dudas lernte bei der Zwangsarbeit die deutsche Witwe Elisabeth Brauer kennen. Ihre intime Beziehung, mit der sie gegen die menschenverachtende NS-Ideologie verstießen, endete tragisch. Leon wurde gehängt, Elisabeth nahm sich das Leben und hinterließ einen Sohn. Ein „Lebenszeichen“ vor Ort gibt es nicht.

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„FREIHEIT“ – Ein Lager für polnische Displaced Persons

Lebach, Saarland

Im Saarland strandeten viele Polinnen und Polen im Lager für Displaced Persons in Lebach. Sie saßen zwar noch am Ort ihrer früheren Verschleppung fest und die Bedingungen waren oft schwierig. Aber es durfte wieder gelernt, gekickt und auch geheiratet werden.

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Eine „Stolperschwelle“ für Zehntausende – Zwangsarbeit in Ludwigshafen

Ludwigshafen, Rheinland-Pfalz

Im Mai 2021 wurde auf dem Gelände der BASF eine „Stolperschwelle“ als Zeichen der Erinnerung an die Unterdrückung Zehntausender Zwangsarbeiter:innen verlegt. Gräber und Mahnmale auf den Friedhöfen verweisen auf diejenigen, die ihre Verschleppung ins Deutsche Reich mit dem Leben bezahlen mussten.

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Kontroverse Gedenklandschaften und umgedeutete Erinnerungen

Mainz-Gonsenheim, Rheinland-Pfalz

In Mainz-Gonsenheim wurde 1942 ein polnischer Zwangsarbeiter von der Gestapo hingerichtet, weil ihm eine Liebesbeziehung zu einer deutschen Frau vorgeworfen wurde. Heute erinnert eine Inschrift in einer größeren Denkmalanlage an den Tod des Zwangsarbeiters. Allerdings ist der Hinweis so versteckt in die Anlage integriert und wird von anderen Topoi und Schichten der Erinnerung derart überlagert, dass von einer öffentlichen Erinnerung kaum die Rede sein kann.

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Verengtes Gedenken auf dem Waldfriedhof

Mainz-Mombach, Rheinland-Pfalz

Über 3.300 Opfer der NS-Diktatur wurden auf dem Waldfriedhof Mainz-Mombach beigesetzt. Die französischen Alliierten hatten Massengräber in der Region exhumiert, um die Toten zu identifizieren und pietätvoll zu bestatten. So entstand ein großes Sammelgrab für ausländische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, Kinder und Kriegsgefangene.

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Verbotene Liebe – ein Stolperstein für Bolesław Stachowiak

Münstermaifeld, Rheinland-Pfalz

Während des Kriegs gingen die Bauerntochter Katharina S. und der polnische Zwangsarbeiter Bolesław Stachowiak eine Beziehung ein, die durch eine Schwangerschaft entdeckt wurde. Katharina S. kam nach der Entbindung ins Konzentrationslager Ravensbrück. Sie und ihr Sohn überlebten den Krieg. Bolesław Stachowiak wurde 1942 erhängt. Seit 2001 erinnert ein Stolperstein an ihn.

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Die Hinrichtung von Franciszek Matczak

Neuwied, Rheinland-Pfalz

Im April 1941 wurde dem polnischen Zwangsarbeiter Franciszek Matczak „verbotener Umgang“ vorgeworfen. Vier Monate später wurde er in einer Kiesgrube im Engerser Feld erhängt, seine Leiche wurde in Bonn beigesetzt.
An seinen Tod erinnert heute ein Stolperstein. 

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Kloster Arnstein: eklatante Leerstelle in der Erinnerung

Obernhof, Rheinland-Pfalz

Am Kloster Arnstein im Lahntal wurde 1987 eine Gedenktafel eingeweiht für den Vorsteher der Klostergemeinschaft, Vizeprovinzial P. Alfons Spix. Er wurde aufgrund des Verhaltens gegenüber polnischen Zwangsarbeitskräften verhaftet und nach längerer Haftzeit im Polizeigefängnis in Frankfurt am Main schließlich nach Dachau verschleppt, wo er verstarb. Außerdem wurde 2012 dort ein Stolperstein für ihn verlegt. Dort sowie auch in der Umgebung findet sich allerdings kein Gedenkzeichen für die polnischen Zwangsarbeitskräfte selbst.

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Gedenkstätte Konzentrationslager Osthofen

Osthofen, Rheinland-Pfalz

In Osthofen war eines der frühen Konzentrationslager des Dritten Reiches errichtet worden. Es existierte von März 1933 bis Juli 1934. Das Konzentrationslager diente der Einschüchterung der Bevölkerung und dem Ausbau der zu diesem Zeitpunkt noch nicht gefestigten nationalsozialistischen Struktur, indem politische Gegner der nationalsozialistischen Ideologie dorthin verschleppt, dort gefangen gehalten, misshandelt und gedemütigt wurden.

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Vertreibung von Jüdinnen und Juden – die „Polenaktion“ in Pirmasens

Pirmasens, Rheinland-Pfalz

Im Oktober 1938 wurde die Pirmasenser Familie Baumöhl Opfer der ersten großen Vertreibung von Jüdinnen und Juden aus Deutschland. Insgesamt wurden 40 Personen aus Pirmasens deportiert. Emanuel Baumöhl und seiner Mutter gelang schließlich aus einem von den Nationalsozialisten eingerichteten Ghetto die Flucht zurück in die Pfalz, wo sie zur Zwangsarbeit herangezogen wurden.

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Das ehemalige Gestapo-Lager Neue Bremm – ein internationaler Erinnerungsort

Saarbrücken, Saarland

1943 errichtete die Gestapo Saarbrücken an einem beliebten Ausflugsziel an der Grenze zu Frankreich ein „Erweitertes Polizeigefängnis“ für Frauen und Männer. Insgesamt wurden hier etwa 20.000 Menschen inhaftiert. Sie waren Folter und Schikanen ausgesetzt.

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Das Tagebuch des Antoni Sawicki aus dessen Zeit als Zwangsarbeiter in Rheinhessen

Schwabsburg (Nierstein) und Oppenheim, Rheinland-Pfalz

Der polnische Priester Antoni Sawicki (1911-2010) war als Theologiestudent nach dem deutschen Überfall auf Polen zunächst inhaftiert worden, dann kam er zur Zwangsarbeit nach Rheinhessen – erst nach Oppenheim und dann nach Schwabsburg (heute ein Ortsteil von Nierstein). Aus dieser Zeit hinterließ er eine besonders eindringliche Quelle: ein Tagebuch in dem er von seinem Schicksal Zeugnis ablegte.

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Stein des Anstoßes: Deutsch-Polnische Erinnerung

Stadecken-Elsheim, Rheinland-Pfalz

Wegen eines intimen Verhältnisses zu der Elsheimerin Margarete Hess wurde der polnische Zwangsarbeiter Leon Szczepaniak im Mai 1942 hingerichtet. Margarete Hess wurde misshandelt und erhielt eine lange Gefängnisstrafe. 1975 bewirkte der katholische Pfarrer Ludwig Hellriegel die Aufstellung eines Gedenksteins. Ein besonderes Zeichen mit Folgen – bis heute.

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Mehr als 12.000 Zwangsarbeiter:innen für die Völklinger Hütte

Völklingen, Saarland

Weil sie in ihrer Freizeit das Kreisgebiet verlassen hatten, wurden Krystyna Kaplan und Zofia Schulz, polnische Zwangsarbeiterinnen bei den „Röchlingschen Eisen- und Stahlwerken“, vom betriebseigenen Schnellgericht zu drei Wochen „Arbeitserziehungslager“ Etzenhofen verurteilt. Sie waren zwei von über 12.000 Zwangsarbeiter:innen
der Völklinger Hütte.

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Das Leben der Zwangsarbeiter:innen und was heute noch daran erinnert

Völklingen, Saarland

Die Arbeit war extrem hart, die Unterbringung schlecht, die Ernährung mangelhaft und medizinische Versorgung kaum zu bekommen. Gewalt war an der Tagesordnung. So lebten über 12.000 Menschen, die in der Völklinger Hütte Zwangsarbeit leisteten. Viele starben. An einigen Orten wird ihrer gedacht, es gibt aber auch noch viele Leerstellen.

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